Psalm 104.
Автор: Elisabeth Kasdorf
(Die Lutherbibel 1912)
Mein Gott, Du bist so herrlich! Wie ist so licht Dein Kleid;
Du breitest auch den Himmel, wie einen Teppich weit;
Du wölbest es mit Wasser; fährst auf den Wolken hin
und, wie auf einem Wagen, gehst auf dem Wind geschwind;
Herr, Du machst Feuerflammen zu Deiner Dienerschaft;
das Erdreich ist gegründet durch Deine große Macht.
Du deckst es mit der Tiefe, die einem Kleide gleich.
Über den Bergen standen die Wasser, wie ein Teich.
Von Deinem Schelten flohen sie und vor Deinem Grimm,
von Deinem lauten Donner fuhren sie schnell dahin.
Die Berge sich erhoben, die Täler setzten sich
zum Ort, den Du gegründet, wenn nur ein Wort Du sprichst.
Hast ihnen eine Grenze gesetzt, dass sie hinfort
das Erdreich nicht bedecken und bleiben an dem Ort.
Du lässt die Wasser fließen zwischen den Bergen her,
sie quellen in den Gründen aus Brunnen frisch daher.
Die Tiere auf dem Felde, die kennen ihren Kurs,
sie trinken aus der Quelle. Das Wild löscht seinen Durst.
Und an denselben sitzen des Himmels Vögelein.
Sie singen unter Zweigen ihr Lied so froh und fein!
Du feuchtest auch die Berge, von oben, wie’s Dir passt;
Du machst das Land voll Früchte, die Du geschaffen hast;
Du lassest Gräser wachsen fürs Vieh, wenn Hunger droht,
und Saat zu Nutz der Menschen, bringst aus der Erde Brot,
und, dass der Wein erfreue hinfort des Menschen Herz,
seine Gestalt schön werde – mit Öl und Brot ihn stärkst;
voll Saft die Bäume stehen, die Zedern Libanons.
Daselbst die Vögel nisten und auch der Reiher wohnt.
Den Gämsen sind die Berge ein wahrer Zufluchtsort,
in Steinklüften Kaninchen sich gern verstecken dort.
Du hast den Mond geschaffen und teilst darnach das Jahr;
die Sonne lässt Du scheinen, wie ist das wunderbar!
Und wenn es finster werdet und leise kommt die Nacht,
da regen sich und werden die wilden Tiere wach,
die jungen Löwen brüllen dann laut nach ihrem Raub
und suchen ihre Speise vom Schöpfer, ihrem Gott.
Wenn dann die Sonne aufgeht, so gehen sie davon,
verschwinden in die Höhlen, geben von sich kein Ton.
Und auch die Menschen gehen dann ihrer Arbeit nach,
sie schaffen bis zum Abend. Und wieder kommt die Nacht…
Herr, wie sind deine Werke so groß und gar so viel!
Hast weise sie geordnet, erhältst sie bis zum Ziel.
Das Meer, so groß und mächtig,- da wimmelts ohne Zahl
von kleinen, großen Tieren. Ist das nicht genial?
Daselbst die Schiffe gehen; im Meer, dass Du gemacht,
die Wallfische drin spielen, hast auch an sie gedacht!
Die ganze Schöpfung wartet auf Dich, Herr, allezeit,
dass Du ihnen die Speise auch gibst zur rechten Zeit.
Und, tust Du Deine Hand auf und gibst, dann sammeln sie;
Dann werden sie gesättigt mit allem Guten hier.
Und wenn Du dann vor ihnen verbirgst Dein Angesicht,
so werden sie erschrecken, dies wohl dem Tod entspricht;
Denn nimmst Du ihren Odem, dann werden sie vergeh’n.
Zu Staub sie wieder werden, denn nichts bleibt hier besteh ‘n.
Aus Deinem Odem werden sie neu geschaffen, Herr,
denn die Gestalt der Erde erneuerst du vielmehr.
Der Herr hat Wohlgefallen an Seiner Hände Werk.
Denn unsers Gottes Ehre ist ewig, wohlgemerkt!
Der Herr schaut auf die Erde, dann bebt und zittert sie;
und rührt Er an die Berge, so rauchen dann auch die.
Ich will mein ganzes Leben Ihm singen ohnehin
und meinen Heiland loben, solange ich hier bin.
Es müsse meine Rede Ihm wohlgefällig sein.
Ich will auf dieser Erde mich meines Heilands freu‘ n.
Der Sünder aller müsse alsbald ein Ende sein.
Die Gottlosen auf Erden müssen auch bald vergeh’n.
Du aber, meine Seele, lob meinen Gott und Herrn!
Ihm Halleluja singe, Preis, Ruhm sei Ihm und Ehr‘!
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10.05.2025